Flexible Hilfen zur Erziehung

Gesetzliche Grundlagen / Überblick über unser Leistungsspektrum

§ 27.2 SGB VIII flexible Hilfen zur Erziehung

  • ein an der konkreten familiären Problemlage ausgerichtetes Angebot, bei dem je nach individuellem Bedarf verschiedene Arbeitsschwerpunkte im Mittelpunkt stehen können
  • Eine Hilfeform, die auf die Unterstützung von Familien mit multiplen Problembelastungen ausgelegt ist und eine Klärung ansteht, wie die verschiedenen Problemlagen bearbeitet werden können, um eine annehmbare Lebensperspektive zu schaffen
  • Auf Veränderungen von Problemlagen und individuellen Bedürfnissen im Verlauf der Hilfe kann flexibel reagiert werden

 

§ 30 SGB VIII Erziehungsbeistandschaft/ Betreuungshelfer

  • Ein speziell an für Kinder und Jugendliche ausgerichtetes Angebot, mit dem vorrangigen Ziel, den familiären Lebensbezug zu erhalten, aber auch auf eine Verselbständigung hinzuwirken.
  • Die Beratung der Eltern zielt auf die Akzeptanz des besonderen Eingliederungsbedarfs ihres Kindes ab

 

§ 31 SGB VIII Sozialpädagogische Familienhilfe

  • Eine Hilfeform, bei der der familiäre Zusammenhalt sowie die Fähigkeit zur Lösung von Problemen und Konflikten in der Familie gefördert werden soll.
  • Ein Angebot, welches u.a. darauf abzielt, die Familien dabei zu stärken/ unterstützen, die Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie zu stärken, förderliche Alltagsstrukturen zu schaffen bzw. zu sichern und eine Veränderung der Kommunikation und der Interaktion zwischen den einzelnen Familienmitgliedern zu erlangen

 

§ 35 a SGB VIII Eingliederungshilfe

  • Eine intensive Hilfe, die seelisch behinderten (oder von seelischer Behinderung bedrohten) Kindern und Jugendlichen ihre sozialen Bezüge erhalten und ein weitestgehend eigenständiges Leben ermöglichen soll.
  • Auch in Form einer Schulbegleitung möglich, um dem Kind ein erfolgreiches Lernen im schulischen Kontext zu ermöglichen

 

§§ 27.2 / 34 SGB VIII § 41 in Verb. mit § 30 SGB VIII

Hilfe für junge Volljährige / Betreutes Einzelwohnen / sonstige betreute Wohnform

  • die jungen Menschen werden auf ein selbständiges Leben vorbereitet und flexibel bei der Bewältigung der Herausforderungen, die der neue Lebensabschnitt mit sich bringt, begleitet.
  • Die Betreuung der Jugendlichen erfolgt in einer durch den Träger angemieteten Wohnung bzw. bei jungen Volljährigen in eigenem Wohnraum
  • Auch unbegleiteten minderjährige Ausländern (umA’s) steht dieses Angebot zur

 

§§ 27.2 und 31 SGB VIII

Familienunterstützende Co- Arbeit

  • Unter Erhaltung des Lebensbezuges der Familie werden Alltagsstrukturen erlernt, die den Bedürfnissen der Kinder entsprechen
  • Es werden elementare Aufgaben im Bereich der Hauswirtschaft, gesundheitlichen Betreuung der Kinder, Unterstützung in schulischen Belangen der Kinder sowie deren Beaufsichtigung und Beschäftigung trainiert
  • Die Hilfe wird in Zusammenarbeit mit einer Sozialpädagogischen Fachkraft geleistet

 

Die Auswahl einer geeigneten Hilfe erfolgt nach der individuellen, komplexen Lebenssituation der Familie, bzw. der Kinder und Jugendlichen.

 

Das Hilfeplanverfahren auf der Grundlage des § 36 SGB VIII ist verbindlich.

Pädagogischer Ansatz / Leitbild

Auf der Basis unserer humanistischen Grundeinstellung soll jeder Familie gleichberechtigt individuelle Zuwendung und bedarfsgemäße Förderung nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ gewährt werden.

Für ihre Bemühungen zur Neuorientierung erhalten die Familien Wertschätzung und können Ressourcen erschließen.

Systemische Arbeitsansätze sollen den Familien die Sinnhaftigkeit von Handlungen im Kontext ihres sozialen Umfeldes verdeutlichen und ihre Autonomie fördern.

 

In der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist die Akzeptanz des jungen Menschen und der Aufbau stabiler Beziehungen der Ausgangspunkt aller Interventionen. Auf der Basis eines bewussten Ich- Erlebens sollen sie ihre eigene Identität entwickeln, altersgemäße Persönlichkeitskompetenzen erwerben und zunehmend Verantwortung für ihr eigenes Handeln und ihren Lebensweg übernehmen.

Zielstellung

Für Familien:

  • soziale Integration der Familie im Gemeinwesen
  • Erschließung von Ressourcen
  • Unterstützung der Eltern bei der Erweiterung ihrer Erziehungskompetenzen zur Schaffung förderlicher Entwicklungsbedingungen für ihre Kinder
  • Sicherung des erzieherischen Bedarfes
  • Harmonische Alltagsgestaltung durch Aushandlungsprozesse der einzelnen Familienmitglieder

 

Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene:

  • Förderung der Persönlichkeitsentwicklung
  • Erwerben und Erproben von Handlungs- und Konfliktlösungskompetenzen
  • Integration in soziale Netzwerke
  • Befähigung zur eigenständigen Bewältigung von Schwierigkeiten und Krisen

Unsere Angebote richten sich an

Familien:

  • Die bei der angemessenen Erziehung ihres Kindes (ihrer Kinder) Schwierigkeiten haben
  • Die bei der Bewältigung verschiedener Alltagsprobleme oder Krisen zeitweilige Unterstützung benötigen, um eine dem Wohl des Kindes dienliche Entwicklung zu gewährleisten

 

Kinder und Jugendliche:

  • Denen aufgrund schwieriger Entwicklungsbedingungen bzw. wegen ihres abweichenden Verhaltens eine Integration in die Familie oder das soziale Umfeld schwerfällt
  • Die nach einer stationären Hilfe in ihre Familie zurückkehren

 

Jugendliche und junge Erwachsene:

  • Die (nach einer stationären Hilfe) auf ihrem Weg in ein selbständiges Leben im eigenen Wohnraum noch Unterstützung benötigen
  • Die von einer seelischen Behinderung betroffen oder bedroht sind

Methodische Rahmenbedingungen

  • Eine sozialpädagogische Fachkraft unseres Trägers begleitet die Familie / den Jugendlichen / den jungen Erwachsenen während des Hilfezeitraumes
  • Gemeinsam mit der Familie und dem zuständigen Sozialarbeiter des Jugendamtes wird die Ausgestaltung der Hilfe im Hilfeplangespräch vereinbart
  • Die Hilfe erfolgt nach der individuellen, komplexen Lebenssituation der Familie, bzw. der Kinder und Jugendlichen
  • Die Hilfe wird über Fachleistungsstunden geleistet
  • Die Lebensweltbezüge der Kinder/ Jugendlichen und Familien bleiben erhalten
  • In den ambulanten Hilfen kommen methodische Ansätze aus verschiedenen Fachbereichen zum Einsatz:

 

Arbeit mit systemischen Methoden und Techniken

  • Genogrammarbeit
  • Lebensflussmodell
  • Familienbrett und Aufstellungen
  • Rituale und Verschreibungen
  • Rollenspiel

Video – Home Training

  • Arbeit an der Basiskommunikation
  • Reflexion der Interaktionen

Arbeit mit verhaltenstherapeutischen Ansätzen

  • Modellernen
  • Coaching
  • Verstärkung positiven Verhaltens
  • Reflexion von Prozessen und herausfiltern positiver Ansätze
  • Schaffung von Bewährungssituationen

Nutzung von gruppendynamischen Prozessen

  • Einzelfallübergreifend
  • Mädchen- und Jungengruppe
  • Schaffen von gemeinsamen Höhepunkten (Wandertage, Weihnachtsfeiern)

Individuelle Förderprogramme

  • individuelle Lernhilfe
  • therapeutische und heilpädagogische Angebote zur Einflussnahme auf Teilleistungsstörungen

Arbeit in Co – Beratung:

  • Reflecting- Teams
  • Einsatz von zwei Sozialpädagogen zur Bearbeitung unterschiedlicher Aufträge

Krisenintervention:

  • Krisen beinhalten auch Chancen zur Bearbeitung verdeckter Konflikte und zur Einleitung von Veränderungen im System.
  • Deeskalationsstrategien

 

 

Im Krisenfall besteht die Möglichkeit die Fachleistungsstunden im Einzelfall vorübergehend zu erhöhen.

Erschließung von Fördermaßnahmen über andere Leistungsträger und externer Dienste.

Der Bedarf im Krisenfall wird im Hilfeplanverfahren erfasst.

Unser Team

  • Unsere Mitarbeiter in den ambulanten Hilfen bilden ein multiprofessionelles Team aus erfahrenen Erziehern und Sozialpädagogen mit spezifischen Zusatzqualifikationen in den Bereichen Systemische Familientherapie, Video- Home- Training, Traumapädagogik, Heilpädagogik
  • Das Team nutzt regelmäßig Fortbildung, Supervision und Fallberatung zur fachlichen Befähigung.

Kontakt

Freundeskreis „Indira Gandhi“ e.V.

Fürstenstraße. 266

09130 Chemnitz

Tel.: 0371 / 7510088

Frau Groß

gross@freundeskreis-kinderheim.de

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Spendenkonto: Sparkasse Chemnitz; IBAN: DE22 8705 0000 3533 0024 10 BIC: CHEKDE81XXX